Die Studie
Antimobbingarbeit an Schulen
als wichtiger Beitrag zur „Guten gesunden Schule“
Nachhaltige Prävention und rechtzeitige Intervention bei Mobbing an Schulen können als wichtiger Baustein der Unfallprävention und psychischen und physischen Gesundheitsförderung angesehen werden. Gelingt es nicht, Mobbing zu verhindern oder bei Mobbingfällen effektiv und nachhaltig zu intervenieren, bringt dies eine Reihe von negativen Folgen mit sich:
- Beeinträchtigung des Klassen- bzw. Schulklima
- Atmosphäre der Angst und somit ein negative Lernatmosphäre
- weniger Schulgerechtigkeit und schlechtere Bildungsergebnisse
Die Maßnahmen zur Mobbingprävention und -intervention im Rahmen des Forschungsprojektes tragen an den Schulen dazu bei, Mobbing als eine Form von Gewalt zu verhindern bzw. einzudämmen. Methoden des sozial-emotionalen Lernens (SEL) und die Vermittlung von Handlungsoptionen und -sicherheit für Lehrkräfte haben dabei verschiedene positive Effekte:
- Verbesserung der gefühlten Sicherheit
- eine angenehmere Lernatmosphäre an Schulen
- positivere Bildungsergebnisse
- verstärkte Förderung der mentalen Gesundheit von Schüler:innen
Kurz gesagt: Sie können einen wichtigen Beitrag zur „Guten gesunden Schule“ leisten.
Die Förderung von sozial-emotionalen Kompetenzen der Schüler:innen sowie die Verbesserung des Sicherheitsgefühls und des erlebten Schul- und Klassenklimas können nachhaltig positiv wirken, denn positive Schulerfahrungen kommen weiteren Bildungsentscheidungen zugute. So profitieren die Schüler:innen von erweiterten sozio-emotionalen Kompetenzen auch in späteren Lebens- und Bildungsphasen, z. B. in der Berufsschule, Ausbildungsstätte und am Arbeitsplatz.
Projektbeteiligte des Forschungsprojekts
Das Forschungsprojekt wird von Wissenschaftler:innen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), der Freien Universität Berlin (FUB) und dem Universitätsklinikum Ulm unter der Leitung von Prof. Dr. Ludwig Bilz (BTU), Dr. Saskia Fischer (BTU), Prof. Dr. Herbert Scheithauer (FUB) und Prof. Dr. Marc Allroggen (Ulm) durchgeführt.
Förderer und Kooperationspartner
Das Forschungsvorhaben wird finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Umsetzung der Studie in NRW wird durch die Unfallkasse NRW gefördert.

Auf fachlichen Wunsch der Unfallkasse NRW und im Auftrag des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSB) kooperiert das Forschungsvorhaben u. a. fachlich mit Herrn Dipl.-Psych. Michael Berens und Herrn Dipl.-Psych. Alvin T. Dörnhaus in Funktion als Landesteam Schulpsychologisches Krisenmanagement NRW. Das Landesteam ist u. a. fachlichredaktionell für die Weiterentwicklung des Notfallordners für die Schulen in Nordrhein-Westfalen – Hinsehen und Handeln – (NFO) und des Handbuches Krisenprävention (HKP) verantwortlich. Die Unfallkasse NRW und das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen bekunden großes Interesse, die in dem Forschungsprojekt gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen langfristig in die Weiterentwicklung der beiden MSB-Produkte (NFO / HKP) mit einfließen zu lassen.

Was sind die Ziele der Untersuchung?
Wir möchten in unserer Studie herausfinden:
Wie gut kann die Fortbildung der Lehrkräfte in der Mobbingprävention und -intervention dazu beitragen Mobbing zu verhindern und negative Folgen für Betroffene zu reduzieren?
Wie verändern sich zentrale Aspekte wie das Handeln der Lehrkräfte und die Selbstwirksamkeitserwartung der Lehrkräfte bei Mobbing durch die Fortbildungen?
Wie gut wirkt die Kombination aus einem Präventionsprogramm für Schüler:innen und einer Fortbildung für Lehrkräfte im Vergleich zu einem alleinigen Präventionsprogramm für Schüler:innen?
Wie läuft die Studie ab?
Überblick
Um die Wirksamkeit des Programms nach wissenschaftlichen Standards evaluieren zu können, erhalten im Rahmen der Studie 225 Klassenlehrkräfte der Klassenstufen 6-8 an insgesamt 45 Schulen in NRW eine Fortbildung im Präventionsprogramm Fairplayer.Manual und ggfs. im Interventionsprogramm „Kooperativ gegen Mobbing“. Über 4.000 Schüler:innen können somit von präventiven und interventiven Maßnahmen an ihrer Schule profitieren.
Jede Schule wird im Verlauf des Projekts kostenfrei Fortbildungen zu mindestens einem der Programme erhalten! Die Fortbildungen werden von erfahrenen, von uns ausgebildeten Trainer:innen und Mitarbeiter:innen des Forschungsprojekt durchgeführt. Zudem werden Ihre Lehrkräfte bei der Umsetzung der Programme in Ihrer Schule von uns begleitet. Für das Fairplayer.Manual erhalten Ihre Lehrkräfte im Rahmen des Forschungsprojekts die reguläre Zertifizierung zum/zur Fairplayer.Mulitplikator:in. Jede Lehrkraft erhält außerdem eine Teilnahmebescheinigung für die Fortbildung(en), die vom Land NRW als Fortbildung anerkannt wird!
Neben den Fortbildungen finden im Rahmen der Studie drei Erhebungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt, um Daten von Schüler:innen und Lehrkräften mittels Fragebögen zu erfassen. Dabei werden den Schüler:innen u. a. Fragen zu Mobbing, ihrer Gesundheit und zum Schulklima gestellt. Die Lehrkräfte werden gebeten, Fragen zu z. B. ihrem Umgang mit Mobbing, dem Wissen über Mobbing, usw. zu beantworten. Die Erhebungen werden von unserem Erhebungsteam an Ihrer Schule durchgeführt und erfolgt online an Computern Ihrer Schule oder ggfs. über von uns zur Verfügung gestellte Tablets.
Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt in Übereinstimmung mit den Vorschriften der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO), dem Brandenburgischen Datenschutzgesetz (BbgDSG), dem Datenschutzgesetz Nordrhein-Westfalen und dem in Nordrhein-Westfalen gültigen Schulgesetz (§§ 120 ff. NRW – SchulG). Für die Teilnahme an der Erhebung ist eine freiwillige und informierte Einwilligung erforderlich. Die Erhebung der Daten erfolgt nicht personenbezogen. Alle Daten werden pseudonymisiert, sodass keine Rückschlüsse auf die Identität der Teilnehmer:innen möglich sind. Für mehr Informationen siehe www.fairplayer-kooperativ.de/datenschutz
Informationsmaterialien
Hier können Sie Informationsmaterialien für Eltern in den folgenden Sprachen herunterladen:
Zeitplan
Erhebung 1
Fortbildung „Kooperativ gegen Mobbing“ für die Interventionsgruppe 1
Umsetzung von „Kooperativ gegen Mobbing“ in den Schulklassen
Fortbildung „Fairplayer.Manual“ für die Interventionsgruppen 1 & 2
Umsetzung von Fairplayer.Manual in den Schulklassen
Erhebung 2
Erhebung 3
Fortbildung Fairplayer.Manual für die WKG
Was bekommen die Schulen?
- Kostenfreie Fortbildung der Lehrkräfte in fundierten Anti-Mobbing Programmen
- Unterstützung beim Handeln gegen Mobbing durch einen konkreten Ablaufplan
- Verbesserung des Klassen-und Schulklimas
- Verbesserung der sozial-emotionalen Kompetenzen der Schüler:innen
- Stärkung der Klassengemeinschaft
- Weniger Mobbing und Gewaltvorfälle in den Klassen
- Entlastung der Lehrkräfte
- Selbstwirksamer Umgang mit Mobbing
- Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten und der Handlungssicherheit im Umgang mit Mobbing
- Verbessertes Klassenraummanagement
- Zeitersparnis für Lehrkräfte und Schulleitung durch effizientere Strukturen um Umgang mit Mobbing
Infomaterialien
Aktuelles
Unsere Infowebinare
Erweitertes Infowebinar für schulpsychologische Beratungsstellen in NRW:
Wir laden interessierte Mitarbeiter*innen der schulpsychologischen Beratungsstellen in NRW herzlich zum kommenden erweiterten Infowebinar ein am:
- Dienstag, 06.05.25 – 10:00 bis 17:00 Uhr
Anmeldung per E-Mail an: fairplayer-kooperativ@b-tu.de
Sie erhalten nach der Anmeldung das Webinar-Programm und die Zugangsdaten per E-Mail von uns.
Wir freuen uns auf Sie!
Nächste Infowebinare für interessierte Schulen:
Termine werden in Kürze bekannt gegeben.
(Stand:16.04.25)