Die Programme

Prävention

Intervention

Was ist Fairplayer.Manual?
Wer wegsieht verliert sein Gesicht
Fairplayer ist ein strukturiertes, wissenschaftliches Programm zur Prävention von Mobbing an Schulen und zur Förderung von sozialen und emotionalen Kompetenzen
Zielgruppe: Sekundarschüler*innen in der Klassenstufe 7-9
entwickelt auf Initiative des Bremer Vereins Fairplayer e.V. an der Freien Universität Berlin
Mehrfach ausgezeichnet mit dem European Crime Prevention Award



Wie ist Fairplayer aufgebaut?
Das Fairplayer.Manual umfasst 16 Termine von jeweils 90 min pro Woche.
Es wird empfohlen das Programm über einen längeren Zeitraum von ca. 4 – 6 Monaten im regulären Unterricht durchzuführen.
Das sind unsere Termine:
- Was ist Fairplayer?
- Absprache gemeinsamer Umgangsformen
- Was ist Mobbing?
- Was ist Zivilicourage?
- Umgang mit Emotionen
- Emotionen im Kontext
- Soziale Rollen beim Mobbing I
- Soziale Rollen beim Mobbing II
- Was ich tun kann – richtig eingreifen I
- Was ich tun kann – richtig eingreifen II
- Unsere Klasse
- Moralisches Dilemma I
- Moralisches Dilemma II
- „Das ist mal wieder typisch“
- Moralisches Dilemma III
- Abschlussrunde
Für die Umsetzung des Fairplayer.Manual gibt es verschiedene Möglichkeiten: es kann z.B. eine bereits bestehende Extrastunde (Klassenleiter:innenstunde, Stunde für soziales Lernen, etc.) verwendet werden, Fairplayer.Manual wird in den Fachunterricht integriert (kompatibel mit Lehrplanzielen diverser Fächer, z.b. Ethik, Sozialkunde, Geschichte, Sport, etc.), u.v.m.
Die Fairplayer Fortbildung
Die Fairplayer Fortbildung zum Fairplayer.Multiplikator*in:
- richtet sich an pädagogisches Fachpersonal (Lehrkräfte, Schulpsycholog*innen, Schulsozialarbeiter*innen oder ähnliche Berufsgruppen)
Umfasst 22 Zeitstunden, die an 3 Terminen durchfgeführt werden (1 Online, 2 in Präsenz vor Ort)
Umfangreiches Supervisionsangebot durch erfahrene Fairplayer.Teamer*innen
Zertifizierung durch die Programmzentrale an der Freien Universität
Die Fortbildung zum*r Fairplayer.Mulitplikator*in ist bei Teilnahme an der Studie für Sie kostenlos!
Der Aufbau
Fairplayer.Fortbildung
FortbildungsTag 01
Schritt 1-2
- Grundlagen von Mobbing und Prävention
- Ziele einer Präventionsmaßnahme
- Einführung Fairplayer (S1 und S2)
FortbildungsTag 02
Schritt 3-7
- Was ist Mobbing und Zivilcourage (S3 und S4)
- Gefühle und Körpersprache (S5)
- Soziale Rollen beim Mobbing (S6)
- Das pädagogische Rollenspiel
- Verbesserung Klassenklima (S7)
FortbildungsTag 03
Schritt 8-11
- Handlungsmöglichkeiten (S8)
- Moralische Dilemmata (S9)
- Perspektivenübernahme und Transfer
- Geschlechtsspezifisches Mobbing
- Abschlussrunde (S11)
- Elternarbeit

Warum eine Fortbildung für Lehrkräfte zur Intervention bei Mobbing?
Präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von Mobbing sind wichtig. So zielt das Fairplayer.Manual auf die Prävention von Mobbing bei gleichzeitiger Förderung der sozialen Kompetenzen und Eigenverantwortlichkeit von Schüler:innen. Trotz der nachweislich positiven Effekte von Fairplayer.Manual kann Mobbing weiterhin auftreten. Deshalb ist neben der Prävention auch der direkte Umgang mit Mobbingfällen – also die Intervention – eine wichtige Aufgabe der Schule. Lehrkräften kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund des engen Kontaktes zu den Schüler:innen sind sie oft die ersten, die bemerken, dass etwas in der Klasse nicht stimmt oder Mobbinghandlungen sogar direkt beobachten bzw. ihnen davon berichtet wird. Dann ist es wichtig, dass sie angemessen reagieren. Viele Lehrkräfte berichten, dass sie sich beim Umgang mit Mobbing und den beteiligten Schüler:innen unsicher fühlen. Hier setzt die von unserem Projektteam entwickelte Fortbildung für Lehrkräfte zum Intervenieren bei Mobbing-Vorfällen an.
Was wird in Kooperativ gegen Mobbing vermittelt?
Kooperativer Interventionsansatz
Kerngegenstand der Fortbildung ist der kooperative Ansatz zum Umgang mit Mobbing an Schulen. Dieser Ansatz hat das Ziel, das Vorgehen bei Mobbing zu systematisieren und die Verantwortung für die Mobbingintervention auf mehrere Schultern zu verteilen. Keine Lehrkraft soll allein für den Umgang mit Mobbing verantwortlich sein, da Mobbing kein Problem zwischen einzelnen Personen darstellt, sondern eine Herausforderung für die gesamte Schule ist. Zentral sind daher Kooperationen innerhalb der Schule und des Lehrkräftekollegiums, aber auch mit Eltern und ggf. außerschulischen Partnern wie zum Beispiel Fachkräften in Beratungsstellen.
Der kooperative Interventionsansatz beinhaltet ein Vorgehen in 5 Schritten:
- Informationen sammeln und Intervention planen
- Arbeit mit dem/der gemobbten Schüler:in
- Arbeit mit dem/der mobbenden Schüler:in
- Einbezug der Klasse
- Erfolgsüberprüfung und Rehabilitation der Betroffenen
In jedem Schritt sind zudem Adaptationsmöglichkeiten vorgesehen, um das Vorgehen an verschieden schwere Mobbingfälle anpassen zu können. Dies ermöglicht ein schnelles, systematisches und gleichzeitig an die Situation angepasstes Vorgehen, welches nicht nur Lehrkräften und Schulleitungen, sondern auch Eltern und Schüler:innen Sicherheit gibt.
Wie ist die Fortbildung aufgebaut?
Infos zum Ablauf
Die Fortbildung erfolgt unter dem Einsatz verschiedener interak- tiver Methoden, mit denen neben Wissen vor allem auch Kom- petenzen zur Gesprächsführung vermittelt und vertieft werden. Dabei steht das Üben der besprochenen Inhalte im Fokus. Neben dem kooperativen Interventionsansatz bei Mobbing werden den Lehrkräften auch Informationen zur psychischen Gesundheit von Schüler:innen vermittelt. Dabei geht es vor allem darum, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, wie Lehrkräfte psychische Schwierigkeiten bei von Mobbing betroffenen Schüler:innen erkennen können und mit wem sie kooperieren können, damit betroffene Schüler:innen Unterstützung erhalten.
auf eLearning-Plattform
ca. 4 Wochen nach Block 1
ca. 6 – 7 Monate nach Block 2
auf eLearning-Plattform
- Reflexion über das eigene Verständnis von Mobbing
- Grundlegendes Wissen zu Mobbing erarbeiten
- Vertiefung des Wissens über Mobbing; Mobbing als soziales Phänomen
- Mobbing erkennen
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Reflexion über bisherigen Umgang mit Mobbing
- Einführung des kooperativen Interventionsansatzes
- Erkennen psychischer Folgeerscheinungen von Mobbing
- Unterstützungsmöglichkeiten bei psychischen Belastungen
- Informationssammlung und Abwägung, wann ein Eingriff notwendig ist
- Gesprächsführung mit betroffenen Schüler:innen und deren Eltern
- Unterschiedliche Arten der Gesprächsführung je nach Ziel (z. B. Verhaltensänderung, Informationssammlung)
- Erlernen, Auswählen und Anwenden von Maßnahmen auf Klassenebene
- Entwicklung von Strukturen an der Schule zur Mobbingprävention und -intervention
- Beobachtung der eigenen Schul- und Klassensituation und Erprobung des Interventionsansatzes
ca. 4 Wochen nach Block 1
- Stärkung des Vertrauens in die eigenen Handlungen beim Eingreifen
- Vertiefung der Gesprächsführungstechniken
- Maßnahmen zur Schulentwicklung
- Vertiefung zu schulischen Anti-Mobbing-Strukturen
- Hürden bei der Anwendung des Interventionsansatzes und Lösungen
ca. 6 – 7 Monate nach Block 2
- Erfahrungen mit dem Interventionsansatz austauschen und reflektieren
- Hürden und Schwierigkeiten reflektieren und reduzieren
- Stärkung des Selbstwirksamkeitserlebens und der empfundenen Sicherheit beim Umgang mit Mobbing
Wie wirkt die Fortbildung?
Praxisnahe Vermittlung von fundiertem Wissen über Mobbing, dessen Ursachen und Folgen
Lehrkräfte lernen, Mobbing zu erkennen und angemessen damit umzugehen
Selbstkritische Auseinandersetzung
mit Mobbing und den eigenen Reaktionen darauf
Die Verantwortung der gesamten Schule wird betont, alle werden mit ins Boot geholt
Informationen über rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutz
Stärkung der Selbstsicherheit
der Lehrkräfte beim Umgang mit Mobbing
Die Anti-Mobbing-Strukturen
der Schule werden gestärkt
Positive Auswirkungen auf das
Klassen- und Schulklima sowie das Mobbingaufkommen, da jeder erfolgreiche Eingriff in Mobbingsituationen auch eine Prävention zukünftiger Mobbingfälle darstellt